Interview Q+B Teilnehmerin Evita (Leela) Finis

Die GNE führt ein Programm Qualifizierung und Beschäftigung  junger Menschen (Q + B) durch, um diesen zu ermöglichen Ihren Hauptschulabschluss nachzuholen und dadurch ihre Berufschancen zu verbessern. Das Programm wird seit 2011 angeboten und viele junge Menschen haben dadurch Ihren Hauptschulabschluss abschließen können. Eine unserer ehemaligen Q+B Teilnehmerinnen Leela Finis, die ebenfalls den Abschluss gemacht hat, hat uns von Ihrer ganz persönlichen Erfolgstory erzählt.

Leela begann Ihre Schullaufbahn auf einer Waldorfschule. Durch Meinungsdifferenzen mit Schülern und Lehrern kam es dazu, dass sie im ersten Halbjahr der 9. Klasse die Schule abbrach. Ein halbes Jahr verbrachte sie ohne weitere Perspektiven zu Hause, bis ihr bewusst wurde, dass sie ohne Abschluss schlechte Zukunftsaussichten haben würde und versuchte einen Neubeginn an einer anderen Schule. Leider war dieses Schulangebot auch nicht das Richtige für Leela, so dass sie hier nur einen kurzen Zeitraum zur Schule ging . 

Durch private Kontakte wurde Ihre Mutter auf die GNE und das Programm für Jugendliche und junge Erwachsene aufmerksam. Bestärkt durch die individuelle Beratung  der Kurskoordinatorin, wollte Leela am Programm teilnehmen, mit dem Ziel Ihren Abschluss nachzuholen.

Anfangs fiel es ihr, wie den meisten Jugendlichen, die dieses Angebot wahrnehmen, schwer wieder in den Schulalltag mit einer 5 Tage Woche und morgens um 8 Uhr beginnendem Unterricht einzusteigen. Durch die individuelle Betreuung und Unterstützung konnte sie die anfänglichen Startschwierigkeiten überwinden. Besonders geholfen hat ihr dabei, dass sie von den Lehrern der GNE erstmalig ernst genommen wurde  und auf ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche eingegangen wurde.

“ Besonders gefallen hat mir, dass es bei der GNE keine strenge Diktatur von oben herab gab, sondern gemeinsam Lösungen gesucht und auch als Gemeinschaft umgesetzt wurden“.

Das Konzept des Programmes gibt Struktur und den Rahmen für einen erfolgreichen Abschluss, geht dabei aber trotzdem auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers ein, so dass gerade Jugendliche die sich nicht in den „klassischen“ Schulmodellen zurecht finden, bei der GNE den Halt, die Struktur und  die Förderung erhalten, um erfolgreich abzuschließen.

Ein Anreiz für Leela bei der GNE „am Ball zu bleiben“ war, dass zusätzlich zum theoretischen Unterricht viele Praxisorientierte Unterrichtseinheiten statt fanden. Diese versprachen Abwechslung und auch ausreichend Erholung, um den Kopf wieder frei zu bekommen und aufnahmefähig zu werden.

Ebenfalls empfand Leela den Gruppenzusammenhalt der Schüler untereinander als sehr gut.

„ Es war ein freundschaftlicher und fairer Umgang untereinander. Selbst wenn es in der Gruppe Streitigkeiten gab, wurde uns der Raum gegeben, begleitet von den MitarbeiterInnen der GNE, Differenzen aus der Welt zu schaffen und gemeinsam Kompromisse zu erarbeiten“

Das größte Indiz für den Erfolg unseres Programmes ist natürlich der bestandene Abschluss. Leela konnte durch die GNE vorbereitet sogar einen qualifizierten Hauptschulabschluss machen und erhielt dadurch die Möglichkeit einen Realschulabschluss zu machen, welchen sie mit der Note 1,8 bestand.

Die Zeit bei der GNE hat sich auch positiv auf ihr ganzes Leben ausgewirkt. Sie gibt nicht mehr so schnell auf und zieht einmal angefangene Dinge jetzt auch bis zum Ende durch. Ihre Tagesabläufe haben sich normalisiert, sie kann sich an Vorgaben halten und hat gelernt in Konflikt Situationen toleranter und kompromissbereiter zu sein.

Leela macht gerade ein Praktikum und möchte in der Zukunft gerne Kunsttherapie studieren. Fürs kommende Jahr möchte sie ihr Fachabi im Bereich Gestaltung oder Ausdruckstherapie machen.

Bis zum Start des Fachabis möchte sie auch weiter nicht untätig bleiben, sondern gerne einen Minijob annehmen.

 

Wir wünschen Leela alles erdenklich Gute für Ihre Zukunft und freuen uns noch viele weitere junge Menschen auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.

 

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